Tag für Tag wird bei uns im Pfandleihhaus Dorotheum eine Vielzahl von Wertgegenständen, wie Schmuck, Uhren, technische Geräte oder Kunst, belehnt, wieder abgeholt und verlängert. Für unsere SchätzmeisterInnen, KassierInnen und VerwahrerInnen stellt das eine routinierte Arbeit dar. Das Pfand wird angenommen, das Darlehen dafür ausgezahlt. Bis zum Abholen oder Verlängern bleibt das Pfand sicher verwahrt und versichert in unseren Tresoren. Aber was genau geschieht mit deinem Pfandgegenstand? Wie lange bleibt er verwahrt? Was passiert, wenn du nicht fristgerecht verlängerst? Oder wenn du dein Pfand überhaupt nicht mehr abholst? Genau das erklären wir dir in diesem 2-teiligen Blogbeitrag:
Wirf mit uns einen Blick hinter die Kulissen und begleite ein Pfandobjekt - in diesem Fall ein Schmuck Pfand - auf seinem Weg durch die verschiedenen Stationen bei Dorotheum Pfand!
Unsere Reise startet mit dem Ablegen des Schmuckstücks in der dafür vorgesehenen Preziosentasse und der Übergabe deines amtlichen Lichtbildausweises an die Schätzmeisterin ...
Der erste Arbeitsschritt unserer Schätzmeisterin besteht darin zu prüfen, um welches Material und welchen Feingehalt es sich bei dem Schmuckstück handelt. Festgestellt wird das mithilfe einer Lupe, mit der sich die Punzierung, welche sich üblicherweise auf Schmuck und Objekten aus Gold und anderen Edelmetallen befindet, begutachten lässt.
Manchmal ist die Punzierung schwer zu erkennen oder gar nicht vorhanden. In solchen Fällen können unsere SchätzmeisterInnen, mit deiner Erlaubnis, zu einer Prüfsäure greifen, durch die sich das Edelmetall und mit der Stichprobe auch der Feingehalt des Stücks ohne Beschädigung ermitteln lässt.
Anschließend werden, sofern im Schmuckstück verarbeitet, Steine, Perlen, Korallen und ähnlicher Besatz bewertet. Die gut geschulten Augen der SchätzmeisterInnen erkennen auch die Qualität der Steine. Für die Bestimmung des Carat-Gewichtes eines Brillanten wird ein sogenanntes Lochmaß zu Hilfe genommen. Genaue Berechnungen in der Fassung werden mittels Feintastgerät und speziellen Berechnungsformeln durchgeführt.
In manchen Fällen ist die Mitnahme von Rechnungen, Zertifikaten, Verlassenschaftsurkunden, Zollpapieren usw. erforderlich, damit der Geschäftsfall problemlos abgewickelt werden kann.
Aus all diesen Faktoren setzt sich dann das errechnete Darlehen zusammen. Wenn du mit dem Angebot einverstanden bist, erhältst du von der Schätzmeisterin eine Schätzanweisung, mit der du gleich im Anschluss das Geld und einen Pfandschein entgegennehmen kannst. Auf Wunsch überweisen wir dir auch gerne das Darlehen auf dein Konto. So einfach, so unbürokratisch.
Auf dem Pfandschein werden alle deine Stücke, das Gewicht, der Feingehalt und eventuelle Gebrauchsspuren dokumentiert. Das dient zur Absicherung für dich und für uns.
Bitte verwahre den originalen Pfandschein sicher, denn als Wertpapier ist der Überbringer beziehungsweise die Überbringerin verfügungsberechtigt.
Ab dem Zeitpunkt, zu dem du am Schalter die Schätzanweisung gegen Geld und Pfandschein eintauschst, hast du bei einem Schmuck Pfand insgesamt fünf Monate Zeit, um deinen Pfandschein zu verlängern oder dein Pfand wieder abzuholen: Die fünf Monate setzen sich aus drei Monaten bis zum sogenannten Verfallstag, welchen wir aus gesetzlichen Gründen auf dem Pfandschein anführen, plus zwei zusätzliche Monate, der Nachfrist, zusammen. Das Pfand kann aber zu jedem Zeitpunkt verlängert oder abgeholt werden.
Wenn du schon einmal KundIn bei uns warst, dann wird dir bis hierher wahrscheinlich alles bekannt vorkommen.
Nachdem der Belehnvorgang abgeschlossen ist, werden deine Schmuckstücke bei uns in sogenannte Ladensackerl oder Steckschachteln sicher verpackt und mit der gleichen Nummer, welche auf deinem Pfandschein steht, versehen.
Im Anschluss daran kommen die professionell verwahrten Wertgegenstände in unseren Tresor, aus dem sie nur im Falle einer Verlängerung oder Abholung geholt werden.
Während der gesamten Zeit der Belehnung bleibt das Pfand übrigens in deinem Eigentum, wir heben es gut und sicher im Dorotheum Pfandleihhaus auf, bis du es wieder abholst.
Wie der Weg des Pfandes im Dorotheum weitergeht, für welche Nervenkitzel es bei Auktionen sorgen kann und warum es sich bei Vintage-Shoppingfans so hoher Beliebtheit erfreut, erfährst du in Kürze im zweiten Teil!
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Bin Neuling und habe erstmalig versucht, über das ONLINE-Service etwas zu belehnen. Habe aber leider diesen gut gemachten Beitrag erst danach gelesen und somit bin ich mir unsicher - ist diese Transaktion schon verpflichtend oder kann man den danach geschätzten und übermittelten Betrag vorerst einmal als ein Angebot betrachten und erst danach entscheiden, ob nun das Geschäft nun abgewickelt werden soll oder auch nicht. Vielleicht gibts da für Dummys wie für mich eine Erklärung. Danke dafür im Voraus !
Lieber Herr Schmid,
vielen Dank nochmals für Ihre Anfrage. Wir hoffen, Sie konnten inzwischen mit unserem Kundenservice alle Fragen telefonisch klären. Sollten Sie weitere Auskünfte benötigen, kontaktieren Sie uns gerne unter onlinepfand@dorotheum.at oder lassen Sie uns erneut telefonieren (+43 1 51560276).
Freundliche Grüße
Ihr Team von DOROTHEUM Pfand