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Schmuck aus Gold erkennen
Frag Anna

WIE ERKENNE ICH ECHTEN SCHMUCK AUS GOLD UND SILBER?

- von

Eine Frage wird mir als Schätzmeisterin immer wieder gestellt: „Ich habe eine Schatulle mit Schmuck auf dem Dachboden gefunden. Wie erkenne ich den Unterschied zwischen Modeschmuck und echtem Schmuck aus Gold und Silber?“ Hier meine Antwort!

Du kannst einige Anhaltspunkte sammeln, um deinen Schmuck zu klassifizieren. Aber bitte bedenke, es sind Indizien, keine Beweise. Wenn du ganz sicher sein möchtest, ist der Gang zur Expertin oder zum Experten unumgänglich - nutze die kostenlose Beratung der Dorotheum SchätzmeisterInnen.

Schmuck prüfen zu Hause: Punzen & Stempeln

Schau dir deinen Schmuck genau an, am besten mit einer Lupe. Findest du einen Feingehaltsstempel? Dieser besteht meistens aus drei Ziffern wie 585 oder 750. Etwas älterer Schmuck beziehungsweise Schmuck aus dem Ausland ist manchmal zum Beispiel auch mit 8k, 9k, 10k, 14k, 18k, 21k punziert.

Feingehalte beschreiben den Anteil des höchstwertigen Edelmetalls in einer Legierung. Gewisse Feingehalte wie zum Beispiel 333, 375, 585, 750 stehen für Gold-Legierungen.

Entdeckst du beispielsweise „333“ als Stempel, sind 333 von 1000 Legierungsteilen aus reinem Gold. Bei den restlichen Teilen handelt es sich um andere Legierungsmetalle. Bei 750 enthält die Legierung deutlich mehr Gold, also 750 von 1000 Teilen. Ein höherer Gold-Gehalt führt zu einem höheren Materialwert des Schmuckstücks.
 

Findest du die Ziffern 835 oder 925 auf deinem Schmuckstück, so stehen sie für Silber. Achtung: Schmuck aus Silber kann auch vergoldet beziehungsweise rosévergoldet sein.

Neben Gold und Silber gibt es auch Feingehaltsstempel für Platinmetalle, wie zum Beispiel Pt 950 für Platin oder Pd für Palladium.

Schmuck oder Modeschmuck?

Du hast auf jeden Fall kein Schmuckstück aus Edelmetall vor dir, wenn du Stempel erkennst wie „18k Gold electroplated“, „24k electroplated“, „Amerik.“/„Amerikaner“ oder „AM.DBLE“, „Plaque“, „Double“, „goldplattiert“, „Messing“, „Metall“ oder wenn du Logos beziehungsweise Herstellerzeichen von Modeschmuck-Herstellern entdeckst.

Natürlich gibt es auch Schmuckstücke, die einen Feingehaltsstempel aufweisen, aber trotzdem nicht aus Gold sind, wie das sogenannte „Autobahngold“. Hier handelt es sich um Fälschungen beziehungsweise absichtliche Täuschungen.

Andererseits kann es auch vorkommen, dass echter Gold-/Silberschmuck nicht gestempelt ist, zum Beispiel nach einer Ringweitenänderung, Umarbeitung oder wenn es sich dabei um antiken Schmuck handelt.

Auch amtliche Prüfstempel sind für Laien oft schwer zu erkennen und zuzuordnen. Hier helfen dir die Dorotheum SchätzmeisterInnen gerne weiter.

Trägt der Schmuck keine Feingehaltspunze und du erkennst Farbunterschiede bei öfter getragenen Schmuckstücken, vor allem an den Rändern? Ist die Vergoldung teilweise schon abgerieben und du erkennst kupferfarbenes/silberfarbenes Metall? Ist der Schmuck sogar schon gerostet beziehungsweise stark oxidiert? Hier handelt es sich wahrscheinlich um Modeschmuck.

Modeschmuck von Christian Dior Herstellerzeichen "Christian Dior" - Modeschmuck
Uhr aus Gold "18k Gold electroplated"
vergoldeter Schmuck Hier gut zu erkennen: die abgeriebene Vergoldung, Oxidationsspuren, Punzierung „Metall"
goldplattierte Armbanduhr "goldplattiert"
Kette aus echtem Silber Silber 835 + Verantwortlichkeitspunze
vergoldeter Schmuck - Medaille Vergoldete Medaille mit Oxidationsspuren und abgeriebener Vergoldung
vergoldeter Modeschmuck Modeschmuck-Ohrschmuck mit Oxidationspuren/ abgeriebener Vergoldung an den Clippatenten

Hast du einen Neodym Magnet zu Hause, kannst du bei Gelbgold-farbigem Schmuck auch einen Magnettest durchführen. Gelbgold und Silber sind nicht magnetisch. Reagiert das Schmuckstück mit dem Magnet, handelt es sich wahrscheinlich um Modeschmuck.

Achtung: Bei Weißgold ist der Magnettest nicht immer zweifelsfrei durchführbar, da es Weißgold-Legierungen gibt, die wegen ihrer Legierungsmetalle leicht magnetisch sind. Auch Schließenteile, wie zum Beispiel Federn, können aus unedlem Metall sein und auf den Magnet reagieren.

Tipp

Komm mit deinem Schmuck einfach bei einer Dorotheum Pfand Filiale vorbei. Unsere ExpertInnen haben nicht nur viel Erfahrung mit Edelmetallen, sie sehen den Unterschied zwischen Modeschmuck und Schmuck aus Edelmetallen oft schon auf den ersten Blick. Die Beratung ist übrigens kostenlos.


So testen ExpertInnen

Wir haben verschiedene zuverlässige Methoden wie die Strichprobe, den Säuretest oder eine Dichteprüfung im Juwelenlabor, mit denen sich meist zweifelsfrei feststellen lässt, ob es sich um Gold handelt oder nicht. Natürlich gibt es Ausnahmen, die wir genauer prüfen möchten oder bei denen eine Prüfung nicht durchführbar ist, ohne das Schmuckstück zu beschädigen.

Bei Gutachten nutzen wir im Zweifelsfall zur exakten Bestimmung die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA): Mit dieser aufwendigen Methode lässt sich der Feingehalt ganz exakt bestimmen.

Wir freuen uns auf deinen Besuch, und wer weiß, vielleicht lässt sich das ein oder andere Schmuckstück gleich bei uns verwerten und du gehst mit einer gut gefüllten Geldbörse nach Hause?

Auch du hast eine Frage an unsere Schätzmeisterin Anna?
Was du schon immer zum Thema Schmuck & Gold wissen wolltest:
Schreib direkt an unsere Schätzmeisterin und wir nehmen deine Anregung gerne in unsere Reihe auf. Wir freuen uns auf deine Fragen!

 

Frag Anna


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