Peridot Rohkristall
Experten-Wissen

Peridot: 5 faszinierende Fakten über den grünen Stein

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 Peridot: Er ist bekannt für seine strahlend-grüne bis gelbgrünliche Farbe und gilt als Geburtsstein des Monats August. Wir haben dir fünf außergewöhnliche Fakten rund um den grünen Stein zusammengestellt.

Peridot - grüner Olivin in Edelsteinqualität

Peridot ist die Edelsteinvarietät grüner Vertreter der Mineralgruppe Olivin. Die Herkunft des Namens „Peridot“ ist umstritten, es gibt sowohl Ableitungen aus dem Arabischen sowie Griechischen. Lange verwendete man auch „Chrysolith“ als Namen. Die Bezeichnung “Olivin” wurde 1790 von Abraham Gottlob Werner in der Mineralogie eingeführt. Der Name bezieht sich auf die olivgrüne Farbe des Minerals. Manchmal begegnet einem der Peridot auch unter der Bezeichnung “Edel-Olivin”.

Olivin ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral, da es, eingebettet im Gestein Peridotit, den Hauptbestandteil des oberen Erdmantels ausmacht. Peridot, also Olivin in Edelsteinqualität, ist allerdings selten. Olivin verwittert an der Oberfläche schnell. Zudem wird das Mineral beim Transport vom Erdkern an die Erdoberfläche meist extremen Kräften ausgesetzt.

Peridot Schmuckstücke

Peridot Ohrgehänge aus mattiertem Gelbgold; Peridot im Fantasieschliff

Ohrgehänge mit Peridot im Fantasieschliff

Peridotring- Weißgold mit einem satten olivgrünen Peridot

Ring mit Peridot im Smaragdschliff

Peridot Ohrgehänge mit hellgrünen Peridoten

Peridot Ohrgehänge im Ovalschliff

Peridot Anhänger im Rundschliff

Peridot Anhänger im Rundschliff

Außerirdischer Peridot 

Besonders bemerkenswert ist, dass es auch „außerirdischen“ Peridot gibt. Dieser wurde teilweise durch Meteoriten auf die Erde transportiert. Olivin beziehungsweise Peridot findet man in Steineisen-Meteoriten, die man auch Pallasite nennt. Sie stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Pallasite bestehen aus einer metallischen Matrix mit einer mineralischen Phase, diese weist meist Olivin auf. Je nach Qualität und Zusammensetzung kann hier folglich außerirdischer Peridot gefunden werden. Und nicht nur im Weltall könnte man den grünen Stein finden. Auch auf dem Mars konnte die Raumsonde „Mars Global Surveyor“ Olivin nachweisen.

Extraterrestrischer Peridot aus Meteoriten ist im facettierten Zustand größtenteils kleiner als ein Carat. Diese geschliffenen Steine aus dem Weltall sind eher besondere Sammlerstücke, als dekorativer Schmuckbesatz. 

Möchte man einen außerirdischen Peridot erstehen, findet man ihn auch unter der Handelsbezeichnung Pallavin. Dies ist eine Mischbezeichnung aus Pallasit und Olivin. Pallasit Meteoriten wurden zum Beispiel in Russland, Belarus, China, Indonesien, Argentinien sowie in der USA gefunden. 

Der in Pallasit gefundene Olivin beziehungsweise Peridot kann übrigens bis zu 4.5 Milliarden Jahre alt sein, also mehr oder weniger so alt wie unser Planet selbst. 

Extraterrestrische Peridots lassen sich gut, anhand der Spurenelemente, von Irdischen unterscheiden, wie eine Untersuchung des Gemological Institute of America (GIA) ergab. 

aus dem Weltall

Scheibe eines Pallasit aus Belarus 1810

Scheibe eines Meteorit mit Nickel-Eisen Matrix und Olivin Phase, Belarus, 1810; 4 cm Durchmesser ©AdobeStock_Marcel

Nikel Eisen Meteorit Fragmente

Solche Meteoriten können Olivin enthalten: Sammlung von fünf Meteoriten aus Nickel-Eisen und Chondrit, ©Dorotheum

Vulkane spuckten Olivin Bomben- in der Steiermark

Olivin findet sich tief im Erdmantel und wird zum Beispiel durch vulkanische Aktivität an die Erdoberfläche befördert. Bei explosionsartigen Vulkanausbrüchen kann neben Magma auch Olivin durch die Luft geschleudert werden. Diese Geschoße nennt man treffend  „Olivinbomben“. Solche Bomben können einem zum Beispiel im steirischen Vulkanland, genauer am Kapfenstein begegnen. Weiter findet man Olivinbomben unter anderem auch in Deutschland, zum Beispiel in der Eifel. Je nach Qualität des Materials können diese Bomben Peridot enthalten. In der Eifel wurden Peridote aus Olivinbomben von bis zu 6 ct geschliffen.

In Österreich wurde sonst noch im Salzburger Land, am Totenkopf (Hohen Tauern), schleifwürdiger Olivin bzw. Peridot gefunden. Nach einem massiven Bergsturz um 1918 wurde olivinreichen Serpentinit-Gestein freigelegt, das auch Peridot aufwies.

Spazieren auf grünem Sand

Die im August geborene gehören zu den wenigen Glücklichen, die auf Ihrem Geburtsstein auch spazieren gehen oder sich Sonnen können. Denn es gibt einige wenige Strände aus reinem Olivin-Sand. Auf der Insel Hawaii, am Papakolea Beach, kann man den grünen Sand besonders gut bewundern. Hier findet man lauter kleine Olivin Partikel, die den Sand ausmachen und ihm eine grüne Farbe verleihen. Als Mitbringsel eignet sich der grüne Sand allerdings nicht. Einerseits sind die Sandpartikel viel zu klein, um sie zu schleifen. Andererseits muss man mit relativ hohen Strafen (bis zu 100.000 $) rechnen, denn Sand/Gestein darf in Hawaii nicht aus der Natur entfernt werden.

Mythen der indigenen Hawaiianer besagen im Übrigen, dass es sich bei dem grünen Edelstein um die Tränen der Göttin Pele handeln würde. Man glaubt, dass Ihre Seele in den Vulkanen Hawaiis, vor allem im Kilauea, schlummern würde. Da es bei Vulkanausbrüchen häufiger Olivin beziehungsweise Peridot regnete, sah man das Mineral als die erstarrten Tränen der Göttin an.

Stand und Meer: grüner Sand aus Peridot, Hawaii Papakolea Beach
Grüner Sand aus Olivin Partikeln, Papakolea Strand, Hawaii, ©AdobeStock_Gary

Menschheit schätzt Peridot seit über 3500 Jahren

Peridot ist ein Edelstein, der schon vor mindestens 3500 Jahren von den Ägyptern hochgeschätzt und abgebaut wurde, um ca. 1500 v. Chr.. Hauptlagerstätte in der Antike war die Insel Zeberget (heute St.-Johannes-Insel), im Roten Meer. Von dort stammen viele berühmte grüne Edelsteinvertreter, wie zum Beispiel der größte geschliffene Peridot, den man mit 311,78 ct im Smithsonian Museum of Natural History bewundern kann. Andere bekannte Lagerstätten finden sich zum Beispiel in Myanmar, Pakistan oder USA.

Faktenbox Peridot

  
Chem. Zusammensetzung:  (MgFe)2 SIO4 Magnesium-Eisen-Silicat
Mohs -Härte:  6,5 bis 6,75
Dichte:  3,28-3,48; meist 3,34
Lichtbrechung:  1,650 - 1,703
Doppelbrechung:   stark  +0,036 bis +0,038
Pleochroismus:   sehr schwach: farblos bis blaßgrün, lebhaft grün, ölgrün

 

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